Kleine Kräuterkunde für Outdoorfans – Teil 1
erstellt am: 19. 10. 2012 um 10:30 UhrWie schön, dass es in der Natur immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Erst am vergangenen Wochenende habe ich wieder etwas dazu gelernt, als meine Nachbarin mir eine hübsche Blüte in die Hand drückte und meinte: “Probier mal!” Kann man eine Blüte einfach so essen? Erst war ich der Annahme, es sei nur Spaß, aber als sie mich auch noch ein zweites und drittes Mal darauf hinwies, dass diese Blüte nicht nur schön anzusehen sei, sondern dass ich sie auch essen könnte, nahm ich eines der Blütenblätter in den Mund und war sehr erstaunt, dass die hübsche Blüte richtig gut schmeckt. Hübsch anzusehen und schmackhaft zugleich Erst danach klärte mich meine Nachbarin genauer über diese Blüte auf. Es handelt sich hierbei um die schmackhafte Kapuzinerkresse. Sowohl die Blüte als auch Ihre Stängel und Blätter können beispielsweise zum Salat serviert werden. Sicherlich ist es auch möglich die Blüten unter den Salat zu mischen, aber empfehlenswerter ist es lediglich die Stängel und Blätter darunter zu mischen, da die Blüten viel zu schade sind, um in eurem Salat vermanscht zu werden. Stattdessen könnt ihr diese viel besser als essbare Deko nutzen. Auch könnt ihr diese hübschen Blüten mit Essig einlegen und für eure Salate quasi als i-Tüpfelchen verwenden. Was es noch so in unseren Gärten zu entdecken gibt… Nach dieser Erfahrung, wurde ich etwas neugierig und fing einfach mal an darüber zu recherchieren, was es in unserer Natur denn wohl noch so alles zu entdecken gibt. Zu Hause fand ich immerhin eine der wohl bekanntesten Wildpflanzen… Die gute alte Brennnessel Mit der Brennnessel (Urtica dioica) hat sicherlich jeder von uns schon einmal seine Bekanntschaft gemacht – sei es als Kind im Wald oder auch einfach nur zu Hause im Beet. Auch wenn wir die Brennnessel nur allzu gerne aus den Beeten zupfen und generell versuchen, den direkten Hautkontakt zu vermeiden, sollten wir nicht vergessen, dass die brennenden Pusteln auf unserer Haut auch ihre guten Seiten haben. Denn dieser Schmerz regt nicht nur unsere Durchblutung an, sondern soll auch gleichzeitig gegen Rheuma helfen. Auch habe ich im Netz gelesen, dass Brennnesseln im Auflauf, in Frikadellen oder auch in Brot eingearbeitet werden können, da nach dem Erhitzen nichts mehr von den Brennhaaren zu spüren ist. Die Verarbeitung von Brennnesseln im Essen ist generell zu empfehlen, da diese Wildpflanze offensichtlich eine ganze Palette an Vitaminen und Mineralien, wie Eisen, Vitamin C, Folsäure, Kalium, Provitamin A, Kieselsäure enthält. Auch der Tee ist zu empfehlen Um die Blätter der Brennnessel als Tee aufzukochen, benötigt ihr lediglich eine gute Handvoll Brennnesselblätter. Am besten eignen sich hierfür vor allem die oberen jungen Blätter. Zugegeben, Brennnesseltee ist reine Geschmackssache, denn er schmeckt schon recht bitter, aber mit ein paar Tropfen Zitronensaft bekommt man diesen Tee gleich schon viel besser herunter :b Was es noch über die Brennnessel zu berichten gibt… Bei meiner Recherche habe ich außerdem herausfinden können, dass der Verzehr von Brennnesseltee insbesondere blutreinigend und harntreibend wirkt. Darüber hinaus soll er den Stoffwechsel anregen und bei einem mäßigen Verzehr (bis zu einem Liter am Tag) eine reine Wohltat bei Erschöpfung sein. So sei beispielsweise eine Brennnesselkur über mehrere Tage hinweg eine gute Möglichkeit um seinem Wohlbefinden einen kleinen Kick zu geben. Wochenlang sollte solch eine Kur jedoch nicht durchgezogen werden, da es möglich ist, dass dadurch der Wasserhaushalt durcheinander gebracht wird. Dennoch ist der regelmäßige Verzehr von Brennnesseltee vor allem durch seine harntreibende Wirkung sehr gut als Unterstützung für Diäten geeignet. Aus eigener Erfahrung heraus kann ich zumindest den anschließenden Druck auf die Blase bestätigen, denn bereits nach der ersten Tasse durfte ich schon fleißig zur Toilette laufen. Was ich außerdem in unserem Garten finden konnte… Diese Pflanze ist euch sicher auch bekannt. Ich erinnere mich nur allzu gut, wie oft ich in meiner Kindheit nach dem heiß begehrten vierblättrigen Kleeblatt gesucht habe. Und manchmal bin ich sogar fündig geworden und habe mir dieses getrocknet in mein Portemonnaie gesteckt. Nicht nur für die Kleinen… Doch diese kleine Pflanze kann noch viel mehr als nur Kinder beschäftigen. Vor allem bei Durchfall, Husten und chronischen Hauterkrankungen scheint sich der rote Wiesenklee als kleines Allroundtalent zu entpuppen. Auch für die Wechseljahre ist Wiesenklee sehr zu empfehlen, da die Extrakte genau das richtige Medikament für viele der typischen Beschwerden von Wechseljahren sind. Darüber hinaus wirkt Klee-Tee auch blutreinigend und solltet ihr mal müde oder angeschwollene Augen haben, dann könnt ihr darin eingetauchte Wattepads auf eure Augen legen. Das funktioniert übrigens auch sehr gut mit schwarzem Tee 😉 Fortsetzung folgt… Da diese drei Kräuter nur ein ganz kleiner Teil unserer Wildkräuter sind und ich mich zudem noch bei Unterwegs auf die Suche danach begeben möchte, folgt in der kommenden Woche ein weiterer Beitrag über diese praktischen Naturapotheken.