Leicht, leichter, ultraleicht – jedes Gramm zählt…

erstellt am: 22. 08. 2012 um 16:25 Uhr

 

 

Habt ihr demnächst einen Urlaub geplant, bei dem Ihr eure Ausrüstung einige Tage lang selber transportieren wollt? Eure Ausrüstung ist bereits top, aber ein paar Kilo weniger auf euren Rücken könnten euch nicht schaden? Wie ihr auf die Schnelle überschüssige Pfunde verlieren könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Viel Spaß!

 

Bevor ich euch gleich ein bisschen was darüber berichte, wie ihr manche Qualen auf Touren vermeiden könnt, muss ich zunächst einmal eingestehen, dass ich selbst noch keinerlei große Erfahrungen mit Hüttentouren, Bergsteigen oder auch langen Wanderungen gesammelt habe. Lediglich auf dem Gymnasium und während einer Kirchenfreizeit war ich mal einen Tag lang von morgens bis abends unterwegs. Da ich euch also nichts vormachen möchte, habe ich mich einfach mal bei meinem Kollegen Jan schlau gemacht.

 

Über Jan
Jan gehört seit bereits über 20 Jahren zu unserem Team. Er klettert, paddelt, wandert, geht auf Ski- und Wintertouren oder düst auch gerne einfach mal mit seinen Rädern durch die Gegend. Darüber hinaus probiert er ständig Neues aus, was ihm irgendwann den Spitznamen Mr. Equipment einbrachte. Ob ihr das jetzt glaubt oder nicht, aber er hat einen ganzen Keller voll mit Ausrüstung, mit der er für sämtliche Gebiete gerüstet ist.

 

Warum ist gerade er der richtige Ansprechpartner?
Weshalb ich mich gerade an Jan gewendet habe, liegt daran, dass er schon seit er denken kann von sämtlichen Materialien fasziniert ist. Er hat bei Fragen hinsichtlich unserer Produkte immer eine Antwort parat und weiß aus eigener Erfahrung, worauf es bei Kleidung und Ausrüstung in den unterschiedlichsten Situationen und Gebieten ankommt. Für ihn ist „Ultraleicht“ kein kurzfristiger Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung.

 

Jan’s erste lange Tour mit dem Rad
Während seiner ersten langen Fahrradtour sind ein Freund und er im Alter von 13 Jahren mit dem Gedanken losgefahren, richtig viele Kilometer zurückzulegen.

 

Diercke Schulatlas, Zirkel eingestellt
Start Wilhelmshaven
Das Ziel: Bodensee

 

Und fertig war die Reiseplanung! Seiner Mutter war damals saubere Bettwäsche und für jeden Tag eine frische Unterhose wichtig. Jan hatte sich jedoch bereits zu dieser Zeit eine andere Priorität in den Kopf gesetzt: Hauptsache alles passt in seine beiden kleinen Nylontaschen 🙂

 

Seine Packliste:

·         Zwei Paar Socken

·         eine Unterhose

·         eine Jogginghose

·         einen Pullover

·         zwei T-Shirts (außer der Radbekleidung am Körper)

 

Zum Schlafen in der Jugendherberge oder beim Bauern im Stroh hatte er einen Jugendherbergsschlafsack.

 

Wozu brauchte er also Bettwäsche? Egal ob 2 Tage oder auch 3 Wochen…Jan sammelte von Tour zu Tour mehr Erfahrungen und stellte schnell folgendes fest:

 

Der Umfang und Bedarf von Bekleidung und Material wird bei längerem Aufenthalt in einer Klimaregion nicht größer!“ (Jan von Unterwegs)

 

Auf seiner ersten langen Rucksacktour war er dann rückblickend allerdings sehr überfordert. Ganz gleich, ob er sich in Gebieten mit über 30°C befand oder ob ein unbekannter Wandergletscher hinter einer Ecke lauerte, er war für sämtliche Situationen und Witterungsbedingungen gerüstet und hatte für jeden Fall etwas dabei

 

Also Equipment satt im Rucksack aber kaum Platz für’s Essen…
Seitentaschen und ein höhenverstellbares Deckelfach am Rucksack schafften Platz aber irgendwie keine Linderung beim Gewicht. Was dann passierte, bezeichnet Jan als geradezu reaktionär…

 

„Ich fiel quasi auf der anderen Seite vom Pferd. Alles wurde ultraleicht. Überall wurde an der Ausrüstung gefeilt, optimiert und immer mehr wurde weggelassen. Schlafen im Biwaksack war toll, aber 2 Wochen bei Dauerregen? Na ja, da ist ein Zelt schwerer aber auch komfortabler. Meine Erfahrung: Es gibt nicht: So ist es richtig! Im Nachhinein bist Du immer in der Lage zu sagen: "Hätte ich…!“ 
(Jan von Unterwegs)

 

Ultraleicht ist eben immer nur dem Einsatzzweck entsprechend.

 

Die Anforderungen an Outdoorausrüstung steigen mit diesem Trend...
Der Trend hin zu sehr leichter Outdoor-Ausrüstung setzt sich immer weiter fort. Wenn bei der Outdoor-Ausrüstung Schnelligkeit, Leistung und sportliche Herausforderung im Vordergrund stehen, können bereits 100g viel ausmachen.

 

Ganz egal, ob Kleidung, Schuhe oder auch Rucksäcke und Zelte… alles soll immer leichter und bequemer sein und noch dazu atmungsaktiv und absolut wasserdicht. Leichtigkeit und Performance in allen Ausrüstungsbereichen ist daher nach wie vor das beherrschende Thema in der Outdoor-Branche.

 

Was Ihr nicht mindestens einmal am Tag braucht ist überflüssig…
Achtet beim Packen vor allem darauf, ob die Dinge, die ihr mitnehmen wollt überhaupt für eure Tour notwendig sind. Sicherlich werdet ihr erst nach eurer Tour verstehen, weshalb ich euch auf diesen Punkt noch einmal hinweise. Auch Jan hat schon oft die Begegnung mit anderen Wanderbegeisterten gemacht, die sich einigen Ärger über viel zu voluminöse Schlafsäcke, Isomatten oder auch Monsterrucksäcke mit einem viel zu schweren Eigengewicht hätten ersparen können.

 

Was sind die klassischen Gewichtsfresser?
Sicherlich denkt ihr bei dieser Frage gleich an Kleidung, Nahrung und Rucksäcke, Isomatten oder auch Zelte. Allerdings ist auch der beliebte Kleinkram nicht im Gewicht zu unterschätzen. Gerade die Dinge, die auf den ersten Blick nichts zu wiegen scheinen und kaum Platz im Rucksack einnehmen, können eine große Last auf längeren Touren werden, da sich ihr Gewicht summiert.

 

Denkt daher ruhig darüber nach, wie ihr zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnt. So kann eine dünne Reepschnur beispielsweise Schnürsenkel, Packriemen oder auch eine Wäscheleine ersetzen. Wiederum dient euch ein Schweizer Messer nicht nur als nützliches Werkzeug, sondern noch dazu als praktischer Küchenhelfer.

 

Schnell trocknende Sachen bevorzugen…
Bevor ihr euch für eine Jacke, ein bestimmtes Zelt, eine Isomatte oder Ähnliches entscheidet, informiert euch erst einmal genau über das grundsätzlich vorherrschende Wetter in der Gegend, in der ihr euren Urlaub plant. Vielleicht regnet es dort besonders häufig oder auch so gut wie nie. Sollte der zweite Fall zutreffen, dann lasst eure Regenjacke gleich zu Hause und packt eure Softshelljacke in euren Rucksack. Aber auch generell solltet ihr darauf achten, dass ihr schnell trocknende Sachen bei euch habt. Also, beispielsweise besser keine Baumwolle Gepäck haben.

 

Die Lust am Weglassen entdecken und das Gepäck auf das Wesentliche reduzieren...
Sicherlich wird es euch anfangs schwer fallen, einige Dinge zu Hause zu lassen, die ihr an sich gerne dabei hättet. Auch ich neige dazu lieber zu viel als zu wenig für kurze Trips mitzunehmen. Schließlich könnte das Wetter ja umschlagen oder ich könnte stolpern und meine Kleidung dabei versauen. Bei kleineren Trips ist das auch gar kein Problem, den Kofferraum mit Koffern oder Reisetaschen, Isomatten etc. zu füllen. Auf mehrtägigen Reisen kann die überschüssige Last jedoch schnell zur Herausforderung für euch werden.

 

5 Tipps um schnell überschüssige Pfunde loszuwerden

Hiermit ist nicht gemeint, dass ihr jetzt noch schnell vor eurem nächsten Trip eine Blitzdiät durchführen sollt. Es ist viel einfacher als ihr vielleicht denkt… Zum Abschluss also noch ein paar persönliche Tipps von Jan.

 

1.      Denkt nicht alltagsmäßig! Eher, was kann ich womit abdecken. Brauche ich eine Gabel, oder reicht dafür nicht auch der Löffel?

2.      Beschäftigt euch mit den Dingen, die Ihr mitnehmt. Experimentiert, hebt die Rucksäcke hoch und tragt sie kurz durch die Gegend. Wenn es euch zu schwer ist, dann reduziert das Gewicht in der Vorbereitung und steigert es dann langsam.

3.      Konserven und Gläser vermeiden. Besser: dehydrierte Nahrung, z.B.Nudeln

4.      Schnickschnack und unnötiges Zubehör zu Hause lassen

5.      Nüsse und Studentenfutter haben ein besonders gutes Gewicht-Kalorien-Verhältnis - perfekte Energienahrung für unterwegs!

 

Spätestens am Ende eurer Tour werdet ihr feststellen, dass ihr einige Dinge in eurem Rucksack vermutlich kein einziges Mal benötigt habt. Lernt aus dieser Erfahrung und schreibt euch ruhig auf, welche Dinge es waren, die ihr nicht oder so gut wie nie genutzt habt. Beim nächsten Mal lasst ihr diese einfach weg und reduziert eure Ausrüstung bewusst auf das Wesentliche. Euer Rücken wird es euch danken und ihr werdet euch umso mehr auf euer Abenteuer und die tolle Aussicht freuen können, wenn ihr mit Leichtigkeit längere Strecken bezwungen und Berge erklommen habt.

 

Generell gilt: Einfach ausprobieren und aus den Erfahrungen lernen.

 

Ich wünsche euch denn mal viel Spaß beim Experimentieren 😉

Eure Dori von Unterwegs





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Ihr Kommentar:




silver price | am 30. September 2012 um 21:40 Uhr

Ich würde euch auf jedenfall noch einen Kocher ans Herz legen, am besten nen Benzinkocher. Oder wie habt ihr das mit der Verpflegung geplant?:lecker: Außerdem solltest du an “Platz im Rucksack” denken. Denn wie viel Liter Platz im Rucksack sind, beeinträchtigen auch Packmaße von Schlafsack, Zelt, Menge an Klamotten, Verpflegung, etc. Also 50 10 Liter wären da schätz ich ein Minimum.




Fritz | am 28. Juni 2015 um 17:22 Uhr

also ich bin froh, dass ich so manchen rucksackinhalt nicht täglich brauche – pflaster und mückenmittel sind nur der anfang.



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